Dienstag, 30. Dezember 2014

Unwort des Jahres 2014

Dieses Jahr, 2014, war mal wieder ein sehr ereignisreiches. Viele Dinge sind passiert: Flugzeuge gingen verloren, mit Philip Seymour Hoffman und Robin Williams verlor die Welt zwei grandiose Schauspieler, sportlich gabs Winterspiele in Russland (mit Bedenken) und natürlich den WM-Gewinn durch die deutsche Nationalmannschaft (sehr geil), Ebola, NSA-Affären, die Krim-Krise, bärtige Sängerinnen, Deutsche im All, ISIS, Leute, die sich mit Eiswasser überschütten, viele prominente Nacktbilder und mindestens nochmal so viele andere äußerst wichtige Ereignisse. Genaueres erfahrt ihr, wenn ihr irgendwelche Medien benutzt eh, da kann man sich garnicht retten vor Jahresrückblicken jedweder Art (Facebook erstellt sogar für jeden Benutzer einen persönlichen?!). 
Auch wird am Ende eines Kalenderjahres jeweils das "Wort des Jahres" gekürt (2014: "Lichtgrenze", wobei hier der Symbolakt zur Feier des Mauerfalls gemeint ist). Mit dieser Benennung geht auch die des "Unworts des Jahres" einher. Dieses wird noch bekannt gegeben, irgendwann Mitte Januar, nachdem es aus zahlreichen Vorschlägen ("Selfie", "Unterschichtsfernsehen", sogar "Unwort" selbst) durch Abstimmung ausgesucht wird.
So lange möchte ich persönlich nicht warten und ernenne hier deswegen nun mein Unwort des Jahres. Es handelt sich dabei um:


Fleischkäsebrötchen

Unfassbar, oder? Die schiere Existenz dieses Wortes, dieser abscheulichen Kombination aus Buchstaben, bereitet mir Unbehagen. Ich lebe in Bayern. Hier gibt es ein sehr beliebtes Gericht, dass ich persönlich auch gerne esse, das auf den Namen "Lebakaassemmel" hört. LEBAKAASSEMMEL. So heißt das. Doch es gibt tatsächlich Leute, die dieses wundervolle Gericht unter der Bezeichnung Fleischkäsebrötchen verkaufen. Wäh! Das hört sich nicht appetitlich an, es spießt sich schon vorm essen im Hals, es verbreitet schlechte Stimmung, einfach "Wäh"! Wahrscheinlich ist dieses Wort allein schuld an allen Katastrophen dieser Welt, weil die Leute so erbost und gereizt durch das alleinige Existieren dieses Wortes sind, dass sich ihre Aggressionen irgendwie ausleben müssen. Meiner bescheidenen Meinung nach sollte das Wort "Fleischkäsebrötchen" verboten werden. Auf alle Fälle in Bayern. Vielleicht geht sowas in kleineren Randgebieten Nordeutschlands durch, aber sonst nirgends! Weg damit! 
Erster Vorsatz für 2015: 
Nur noch Lebakaassemmeln in Bayern!

Freitag, 12. Dezember 2014

Läuft bei dir!

Laufen ist die Sportart überhaupt, hat man so das Gefühl. Wo man hinsieht, überall laufende Wesen aller Farben und Formen.
In Stadtparks wird man wortwörtlich überrannt von der Masse mobiler Angehöriger aller Altersklassen. Nirgends ist man sicher. Straßen, Gehwege, Wälder, Felder, Berge, Täler, Strände, manch einer soll ja sogar übers Meer gelaufen sein. 
Einerseits finde ich es ja toll, dass sich so viele Menschen dazu entschließen, etwas für ihre Fitness zu tun. Laufsport ist bestimmt nicht der schlechteste Weg, um abzunehmen, Kondition aufzubauen und dabei auch noch achso geil hip zu wirken. 
Aber...ich mein...Laufen?! Habt ihr das mal gemacht? Das ist die Hölle! Nach 5 Kilometer läuft da nix mehr. Da brennen die Waden, da fehlt jegliche Sauerstoffzufuhr, die Füße tun sauweh, der Schweiß läuft krasser als ein Bach im Frühling! Warum tut man sich sowas an? Vor allem weil die folgenden Tage noch viel schlimmer sind: Muskelkater, Zerrungen, Knieverletzungen,.....Wenn der Mensch dazu gedacht wäre, Laufsport zu betreiben, hätte er bessere Gelenke. Das muss jeder einsehen, der schonmal weiter gelaufen ist als zum Bäcker.
Was mich aber genauso stört wie das Laufen selbst, ist die Industrie die sich um ihn herum bildet. Sportklamotten sind der heißeste Scheiß. Alle wollen kunterbunte Hightechfetzen, die so grell sind, dass sie blenden und für die hauteng ein Begriff ist, den sie schon lang hinter sich gelassen haben. Trotzdem sind die abertausenden Läuferprofis, die es mittlerweile eigentlich nirgendwo nicht mehr gibt, Unmengen an Geld für dieses zeug auszugeben. Das gleiche gilt übrigens auch für Schuhe, nur dass die noch teurer sind, weil die höchsten technischen Errungenschaften aller vergangenen und noch kommenden Jahrhunderte in ihnen verbaut sind. All das ist vollkommen egal, die Leute kaufens, weils geil ist.
So, da sitzen sie nun, angezogen wie Clowns, ausgestattet mit Schuhwerk, das wahrscheinlich von allein läuft und nebenher noch Zähne putzt, und denken sich: "Jo, Laufen, macht Spaß!"
Dann gehen sie Laufen. 
Und dann, nach zwei Kilometern, bildet sich eine neue Meinung.
Nämlich, dass Laufen das verkackt anstrengendste und selbstzerstörerischste ist, was je ein Mensch getan hat.
Und diese Meinung ist richtig. Absolut und vollkommen richtig.
Gebt es zu, als Läufer fühlt man sich unfassbar cool. Aber nur, wenn man nicht läuft!
Letztendlich bleibt mir nur zu sagen, Laufen ist mir zu anstrengend. Sich drüber aufzuregen ist das zwar auch, aber davon krieg ich wenigstens keinen Muskelkater.