Montag, 24. November 2014

Alle für Alle!

Dan Brown´s Werk "Das verlorene Symbol" sprach mich durchaus an. Zwar ist es schon einige Zeit her, dass ich es gelesen bzw. gehört habe, jedoch fand und finde ich es nach wie vor spannend und auch thematisch interessant. Mancher mag den populistischen Schreibstil Browns übertrieben und anstrengend finden, jedoch ist eine solche Einschätzung stets subjektiv zu treffen und für das eigentliche Thema nicht relevant. Um kurz die Story zusammenzufassen, hier ein kurzer Überblick: Browns Allzweckwaffe, der Harvardprofessor Robert Langdon, wird in die Story hineingezogen, indem er für einen alten Freund, der zufällig Freimaurer ist, einen Vortrag halten soll. Jedoch ist jener Freund entführt worden. Dieser Kidnapper glaubt an die Prognose des Weltuntergangs, die auf die Maya zurückgeht, und der deswegen mit Langdons Hilfe nach dem "verlorenen Symbol" sucht, um mit dessen Macht diese Prophezeiung zu verhindern. Im weiteren Verlauf kommt Langdon in direkten Kontakt mit dem Entführer, der nach einem Weg sucht, sich mit besagtem "Symbol" zu Gott zu erheben, und auch mit der Wissenschaft der Noetik, welche sich mit den materiellen Kräften menschlicher Gedanken beschäftigt. Nach unzähligen Twists, ultraspanndenen Konfrontationen und einem kaum auszuhaltenden pathetischen Finale, das ,irgendwie auch leicht enttäuschend, den Leser auf den Boden der Tatsachen zurückholt, kommt heraus, dass durch das geheimnisvolle Symbol natürlich keine Apotheose möglich ist. 
 Das geheime Symbol ist der sog. Circumpunkt


Jedoch kommt es zu Ende des Buches zu einer interessanten Unterhaltung zwischen Langdon und der Noetikerin Catherine. Sie erklärt Langdon, dass Gott nicht durch ein Symbol beschworen oder in irgendeiner Weise erschaffen werden kann. Gott, oder besser die größtmögliche Macht, geht allein von der geistigen Zusammenarbeit vieler Menschen aus. "Zwei Augen sehen mehr als eins", sagt man, und genau darauf bezieht sich diese Erkenntnis der Noetik. Je mehr Menschen geistig zusammenarbeiten, desto größer ist ihre kombinierte Leistungsfähigkeit. Man kennt dieses Prinzip aus dem Schulunterricht. In Klausuren und Tests versagt der einzelne Schüler oftmals bei der Lösung einer Aufgabe, da er einen einzigen Teilschritt, vielleicht nur einen kleinen Antrieb nicht hat, um auf die Antwort zu kommen. Im Unterricht jedoch stellt der Lehrer eine Frage und im Kreise der Klassengemeinschaft bildet sich nahezu immer eine Lösung heraus. Das liegt an der kombinierten aller Schüler. Jeder kann an der Stelle der Problemlösung beitragen, an der er dazu imstande ist. So ergibt sich aus der Zusammenarbeit eine wesentlich umfassendere, komplexere, schnellere Antwort, als sie ein einzelner Schüler jemals erreicht hätte. Man stelle sich nun vor, was die vereinte Gedankenleistung ALLER lebenden Menschen zu schaffen vermag. Unermesslich. Denn leider ist eine solche Verbindung menschlicher Gedanken nicht möglich. Sprachbarrieren, Kriege, Feindschaften, Platzmangel, Ablenkungen, finanzielles Unvermögen und unzählige weitere Hindernisse machen die größte Chance der Menschheit auf Heilsfindung unerreichbar. Und so will ich hiermit eigentlich um mehr Zusammenarbeit bitten. Im Angesicht einer nie zuvor größeren Ungewissheit im Bezug auf die Zukunft der menschlichen Rasse und ihres Lebensraums müssen die Erdenbewohner ihre Ressourcen bündeln, Krisen überwinden, Kriege beenden, Schulden aufheben und sinnlose Konflikte bewältigen, um GEMEINSAM zu einer guten Zukunft zu finden. Es gibt bereits Projekte wie CERN, die vorbildliche Zusammenarbeit mit bemerkenswerten Ergebnissen aufzeigen. Auf solche Erfolge muss aufgebaut werden, sonst trifft am Ende doch noch die Prophezeiung der Maya zu....


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