Viele kennen das. Arbeiten schreiben. Facharbeiten, Doktorarbeiten, Diplomarbeiten. Eine Plage. Ich habe vor kurzem meine Seminararbeit im Gymnasium geschrieben. Prinzipiell ist diese Arbeit eine hervorragende Idee. Schüler werden im Rahmen eines Seminars aufs wissenschaftliche Arbeiten vorbereitet. Später, im Studium oder im Beruf, sind das nützliche Kenntnisse. Man lernt notwendige Literatur zu finden, Verzeichnisse zu erstellen, Arbeiten aufzubauen, Formalia anzuwenden und die generelle Arbeit mit Textverarbeitung, einen vorgegebenen Zeitrahmen einzuhalten und selbstständig ein Werk zu schaffen. Jedoch gibt es Vorgaben. Die Arbeit muss einen Minimalumfang haben, was ich durchaus vernünftig finde, da sonst eventuell die vorher genannten Ziele nicht ausreichend erfüllt werden könnten. Aber, und dieses Aber ist für mich sehr gewichtig, es gibt eine Obergrenze. Mehr als 15 Seiten Text geht nicht. Also, geht schon, gibt aber Abzüge in der Endnote. Warum diese Begrenzung?! In Zeiten von Talentförderprogrammen, Castingshows und des Internets als freien Veröffentlichungsort, da müssen Bildungsanstalten ihre anvertrauten Studenten einschränken? Das muss so nicht sein. Für manche Schüler ist es zwar schon ein Erfolg, das Minimum zu erfüllen, doch andere haben Probleme, ihren zuvor erdachten Aufbau in die Vorgabe zu zwängen. Diese Begrenzung verhindert, dass Schüler ihr volles Potential ausschöpfen. Klar, man muss auch reduzieren können, Reduktion ist auch eine wichtige Kompetenz, die oft erforderlich ist. jedoch wird das oft genug geübt und praktiziert. Warum müssen solche Arbeiten so eingedämmt werden?! Die Vorgaben sollten nach oben hin erweitert werden. Erst dann können alle Möglichkeiten ausgenutzt und die Ziele des Seminars erfüllt werden. Dann haben manche Lehrer eben ein bisschen mehr zu korrigieren. Na und? Das ist ihr Job! Also, bitte bitte bitte, lasst Schülern Platz, sich zu entfalten. Ihr werdet es nicht bereuen.
Donnerstag, 30. Oktober 2014
Sonntag, 26. Oktober 2014
Belehrt die Lehrer!
Was soll ich sagen? Die Lehrer. Eigentlich mag man sie nicht, trotzdem kommt man nicht los von ihnen. Irgendwie kommt man immer wieder auf sie zu sprechen. Schüler und Studenten haben tagtäglich mit ihren Lehrern und Professoren zu tun, da ist es noch einigermaßen zu verstehen, dass man über sie redet. Doch auch viele Erwachsene berichten noch Jahre und Jahrzehnte nach ihrer Schulzeit von ihren Erfahrungen mit den Wissensvermittlern. Warum bleiben Lehrer nur so gut im Gedächtnis, drängen sich so sehr in unser Bewusstsein? Sie sind eigen. Niemand will sich das doch eigentlich antun. Jeden Tag in eine Bildungsanstalt schleppen, nur um sich von nervigen Grundschülern oder genauso nervigen Teenagern ärgern zu lassen. Wissen vermitteln hin oder her, Spaß ist was anderes. Aber diese Lehrer tun das trotzdem. Geradezu als wollten sie sich mit Schülern herumschlagen, die alle glaubten, sie wüssten es besser. Leider ist es in den meisten Fällen auch so. Der Großteil der Lehrer ist so unangepasst und starrsinnig, unmodern oder übermodern, dass alles zu spät ist. Dabei sollte man meinen, dass sie auf ihrem Weg zum Lehrberuf auch irgendwann einmal eine Lehranstalt als Schüler besucht haben. Anscheinend aber sind diese Erinnerungen bei den meisten Lehrern komplett verdrängt oder sie wollen ihren damals aufgebauten Frust weitergeben, um nicht allein zu leiden. Jedenfalls müssen die Lehrer aufwachen und ihren Schülern zuhören. Wenigstens manchmal. Denn sie sind es, die den Stress haben (G8 funktioniert einfach für viele Schüler nicht)und die korrekt bewerten können, ob dieser zumutbar ist oder eben nicht. Doch bis jetzt sind die Lehrer stur und verändern nichts. Das ist auch schwierig. Man ändert sich nicht von heute auf morgen. Doch langfristig muss eine drastische Verbesserung des Schüler-Lehrer-Verhältnisses erfolgen. Denn darauf kann eine erfolgreiche Bildung viel mehr fruchten, als auf irgendwelchen realitätsfernen Schulreformen. Viele Schüler sind bereit für so eine Verbesserung, denn sie wissen, ein guter Draht zum Lehrer erleichtert vieles. Jedoch lässt sich bis jetzt kaum eine Lehrkraft darauf ein. Schade. Doch die Hoffnung bleibt im Angesicht einiger weniger, verständnisvoller, ironischer, witziger, cooler Lehrer bestehen. An die möchte ich hiermit einfach mal "Danke" sagen. Und an den Rest: "Das könnt ihr auch und tut euch gut. Probiert´s doch einfach mal!"
Der Superlativste
"Alda, du bischt beschdeeeee!" So hört man es Tag ein, Tag aus über Schulhöfe schallen, in Fußgängerzonen klingen und eigentlich an allen denkbaren öffentlichen Orten. Natürlich kommen solche Aussprüche auch an nicht öffentlichen Orten vor, aber da merkts ja keiner. Egal. Mein Punkt ist die Verwendung von Superlativen. Die geradezu inflationäre Nutzung von Superlativen. Alles ist nur noch am besten, am schönsten, am geilsten. Bah. Jeder Grundschüler, Gymnasiast und Student drückt sich ausschließlich in Adjektiven mit höchsten Steigerungsgrad aus. Aber warum eigentlich? Naja, es ist ja nunmal so, dass jeder überall dazugehören möchte. Wie gehört man überall dazu? Sogar da, wo man eigentlich garnicht dazugehören kann, soll, will? Man schleimt. Man schleimt alles und jedem die furchtbarste, unehrlichste Grütze um die ach so wohlgeformte Nase! Einfacher gehts ja auch garnicht. Man denkt sich irgendein liebreizendes Gesülz aus und schon finden einen alle nett. Easy. Schon hat man sich ein Netzwerk aufgebaut, Freunde gefunden, Verbindungen hergestellt. Hört sich ja so recht akzeptabel an. Ist es sogar auch. Es ist ja nur nachvollziehbar, dass keiner Stress haben will, dass man gut ankommt in der Gesellschaft. Was micht aber richtig an der Sache nervt ist, dass alle bescheid wissen. Alle wissen, dass der Superlativ in den allerallermeisten Fällen eine glatte Lüge ist. Doch es ist ihnen egal. Weil es einfacher und angenehmer ist. Man kommt sich so cool vor damit. Man stellt eine herausragende und einzigartige Verbindung zu seinem Gesprächspartner her. Etwas, das alles vorher gesehene und erlebte in den Schatten stellt. Meilenweit. Das beste Beispiel ist das Austauschen von oberaffenmegatittengeilen Partystorys nach dem Wochenende: "Boah, der war ja wieder so ÜBELST dicht am Samstag, des packst ned!" "Der KRASSESTE Absturz, Mann!" "Die Mukke im Club is so ÜBERTRIEBENST geil, ich geh da jetz jedn Tag hin!" Und dergleichen in allen vorstellbaren Ausführungen. Wahhhhhhhhhhhhhhhhh!!! Ich halt es nicht mehr aus! Warum kann nich mal was einfach nur OK sein? Ist es denn verachtenswert, wenn einen was nicht interessiert? Muss man jedes "LUSTIGSTE Video EVER" geil finden? Nein. Muss man nicht. Und das ist auch gut so. Meinungsverschiedenheit ist eine wichtige Grundlage von Fortschritt, von Demokratie und Diskussion. Man muss sich dem dem Gebrauch von Superlativen nicht anpassen, denn er verleitet dazu, seine Meinung zu vergessen und eine andere anzunehmen, ganz einfach weil sie ja die "BESCHDE" ist. Doch genau dieses Einlullen macht uns geistig schwach, sie nimmt uns unseren Verstand, wir werden faul und genügsam, hören auf, kritisch zu denken. Und das darf nicht passieren. Und deswegen werde ich jetzt als Fazit festellen, dass Superlative definitivst das abolut ungeilste sind, was aktuelle Sprachtrends so hergeben!
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